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Die Rheintal-Literatur
Viele Dichter und Denker
haben im Laufe der
Jahrhunderte das Rheintal
bereist und waren überwältigt
von der wildromantischen
Schönheit der Landschaft.
(Bild: Heinrich Heine)
Johann Wolfgang von Goethe kommt im Jahr 1774 an den Rhein und schreibt beim Anblick der Burg Lahneck sein Gedicht „Geistesgruß“. Es folgten Dichter wie Friedrich Hölderlin und Heinrich von Kleist.
Als das eigentliche Geburtsjahr der Rheinromantik gilt traditionell das Jahr 1802. Damals entdeckt der romantsiche Dichter Friedrich Schlegel auf seiner Parisreise die Rheinlandschaft als eine wilde, unberührte und schöne Gegend. Auch Dichterkollege Clemens Brentano schwärmt mit seinem Gedicht „Zu Bacharach am Rheine“ vom Strom und seiner Landschaft. In unzähligen Werken der Literatur ging das Bild vom romantischen Rhein voller Mythen und Sagen nun um die Welt.
Figuren aus dem reichen Sagenschatz wie die Loreley, u. a. verewigt in Heinrich Heines „Märchen aus uralten Zeiten“ gelangten zu Weltruhm. Heines berühmtes Gedicht von 1824 wurde von 1837 von Friedrich Silcher vertont. Die Liedfassung ist mittlerweile so verbreitet, dass selbst Japaner das Lied bereits in der Schule lernen.
Friedrich Hölderlin
Seliges Tal des Rheins! Kein Hügel ist ohne den Weinstock,
Und mit der Traube Laub Mauer und Garten bekränzt,
Und des heiligen Tranks sind voll im Strome die Schiffe,
Städt’ und Inseln, sie sind trunken von Weinen und Obst.
Heinrich von Kleist
Der schönste Landstrich von Deutschland, an welchem unser größter Gärtner sichtbar con amore gearbeitet hat, sind die Ufer des Rheins von Mainz bis Koblenz. Das ist eine Gegend wie ein Dichtertraum, und die üppigste Phantasie kann nichts Schöneres erdenken als dieses Tal, das sich bald öffnet, bald schließt, bald blüht, bald öde ist, bald lacht, bald schreckt.
Friedrich Schlegel
Für mich sind nur die Gegenden schön, welche man gewöhnlich rauh und wild nennt. Denn nur diese sind erhaben, nur erhabene Gegenden können schön sein, nur diese erregen den Gedanken der Natur. Überall belebt durch die geschäftigen Ufer, immer neu durch Windungen des Stromes, und bedeutend verziert durch die kühnen, am Abhang hervorragenden Bruchstücke alter Burgen, scheint diese Gegend mehr als ein in sich geschlossenes Gemälde und überlegtes Kunstwerk eines bildenden Geistes zu sein, als einer Hervorbringung des Zufalls zu gleichen.