Worum geht es?
Pro Rheintal – Argumente gegen den Bahnlärm
Es geht um das wirtschaftliche Überleben unserer Region
Lebensqualität und gute Lebensbedingungen sind traditionell die Stärken unserer Region. Aufgrund dieser Stärken konnten sich die wenigen Unternehmen in der Region prächtig entwickeln. Zerstört man diese Lebensbedingungen und damit die Lebensqualität, verlieren die Menschen und mit ihnen die Unternehmen ihre Existenzgrundlage.
Das Kern-Problem
Durch den geplanten Güterverkehrs-Korridor von Rotterdam nach Genua verkommt das Rheintal zu einem Frachtkanal, in dem sich der heute schon unerträgliche Güterverkehrslärm in den kommenden Jahren voraussichtlich verdoppeln bis verdreifachen wird.
Statt alle drei Minuten sollen demnächst jede Minute Güterzüge mit „Düsenjäger-Lärmpegel“ durch das Rheintal donnern. 140.000 pro Jahr sind es jetzt schon!
Der enge Taldurchbruch wirkt – anders als auf dem flachen Land – wie ein Tunnel. Das heißt, der Lärm wird vielfach reflektiert und verstärkt und betrifft nicht nur die Häuser an der Bahn, sondern das gesamte Tal bis auf die Höhen hinauf.
Die Folgen sind katastrophal:
Die Anwohner verlassen das Tal oder werden krank. „So wie man eine Uhr aufzieht, braucht der Mensch den Schlaf“ – Doch die ganze Nacht hindurch, auch an Wochenenden, fahren lärmende Güterzüge durch das Tal. Der Geräuschpegel, begleitet von Erschütterungen und niederfrequenten Schwingungen, ist so nah an den Menschen, dass alle passiven Maßnahmen wie Schallschutzwände und -fenster versagen.
Die Krankheitsbilder reichen von Herz-Kreislauferkrankungen durch Gefäßabdichtung und Blutfette, über Nierenerkrankungen und Magnesiumverlust, bis zu Magen- und Blutkrankheiten sowie Proteinabbau bei Muskeln, Knochen und Bindegewebe. Direkte Höhrschädigungen wie Schwerhörigkeit und Tinnitus sind noch die milderen Formen der Folgen des Bahnlärms.
Giftige und hochexplosive Chemikalien schießen mit 120 km/h durch das kurvige Tal auf einer Trasse, deren Untergrund vor 150 Jahren angelegt wurde und die ganz und gar nicht für solche Belastungen ausgelegt ist. Dadurch schweben die Anwohner und Touristen in der permanenten Gefahr einer möglichen Umweltkatastrophe.
Hotels und Häuser stehen leer und der Tourismus, als einzige wirtschaftliche Chance, die das Tal hat, ist seit Jahren rückläufig.
Gäste bleiben weg oder reisen nach einer Übernachtung wieder ab. Lediglich Stundentouristen kommen, und selbst denen ist es mittlerweile zu laut.
In manchen Gemeinden gibt es schon mehr Häuser als Menschen.
Eine Kulturlandschaft, die zum Welterbe der Menschheit gehört, verfällt, weil hier niemand mehr investieren will.
Das Rheintal wird seinen Welterbestatus wieder verlieren.
Bahnlärm hat auch wirtschaftliche Konsequenzen:
» Nachlassendes Wirtschaftswachstum
» Nachlassende Kaufkraft
» Unzureichende Wertschöpfung, fehlende Beteiligung am Verkehr
» Rückgang von Investitionen
» Firmen schließen oder wandern ab, Menschen verlieren ihre Arbeit
» Neue Firmen und Investoren meiden das Rheintal
» Immobilienwerte verfallen
» Geringere öffentliche Mittel stehen zur Verfügung
» Fehlende Infrastruktur
» Gute Bewerber meiden die Gegend
» Seit Jahren rückläufige Bevölkerungsentwicklung
» Häuser und Baudenkmäler zerfallen, weil eine Nutzung fehlt
» Die Region bietet ein Bild der Verlassenheit und des Zerfalls
Die Region Mittelrhein existiert so gut wie nicht auf den Wirtschaftskarten Europas. Doch jetzt laufen wir Gefahr, auch als „schöne Gegend“ unseren Ruf zu verlieren und damit die Menschen und das Einkommen. Gemeinsam müssen sich deshalb Bürger, Wirtschaft und Politik für das „schönste Tal der Welt“ stark machen, dann werden alle davon profitieren.