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Petition


An den Deutschen Bundestag


Kurzfristige Entlastung des Rheintals vom Lärm durch zunehmenden Güterbahnverkehr über geeignete Bau- und umwelttechnische Maßnahmen


Sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestages,

wir fordern im Sinne der volkswirtschaftlichen Vernunft, das Rheintal, seine Menschen und seine Wirtschaftskraft nicht durch zunehmenden Bahnlärm zu ruinieren. Das Rheintal ist eine der wichtigsten Tourismusregionen und eines der bedeutendsten Kulturgüter unseres Landes, das in der Welt als Synonym für Deutschland gilt.

Die Lärmbelastung hat sich hier im letzten Jahrzehnt vervierfacht und soll sich noch einmal verdoppeln (Güterverkehrskorridor Rotterdam – Genua). Die Menschen im Rheintal werden jetzt und heute krank oder ziehen fort. Die Wirtschaft der Region leidet nachhaltig und es fehlt an Investitionen, weil diese sich unter dem derzeitigen Lärmszenario nicht mehr rentieren. Tausende von Arbeitsplätzen und eine nachhaltige Wertschöpfung im Tourismus und den nachgelagerten Branchen gehen verloren.

Dem Staat entgehen dadurch Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Mit der in diesem Tal möglichen Wertschöpfung würde das Gesamtprojekt Lärmreduzierung in wenigen Jahren finanziert sein!

Wir bitten Sie deshalb, sich den Sorgen der Bevölkerung des Rheintales anzunehmen und eine Zerstörung der wirtschaftlichen Basis mit einer raschen Verwirklichung von entsprechenden Verkehrsumleitungen und Lärmschutzprojekten zu verhindern.
Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, nicht weiter – unter dem Vorwand eines abstrakten öffentlichen Interesses bzw. einer vermeintlichen Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene, die so nicht stattfindet – unser konkretes Leben, unsere konkrete Gesundheit, den konkreten Wert unserer Häuser und unsere konkreten Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.

Hören Sie auch auf, die Menschen, die sich neben ihrer anstrengenden Tagesarbeit für ihre existentiellen Grundlagen einsetzen, mit formalen Bürokratismen zu blockieren.

Wir hoffen, Verständnis dafür zu finden, dass der Staat und seine Verwaltung nicht dazu da sind, den Bürgern die Lebensgrundlage zu entziehen, sondern ganz im Gegenteil, Gefahren des internationalen Fernverkehrs durch volkswirtschaftlich richtige Infrastrukturmaßnahmen abzuwehren. Ähnlich wie bei den internationalen Finanzströmen geht die Volkswirtschaft auch durch den zum Großteil geförderten Logistikwahnsinn zugrunde.

Vier Tage schneller als auf dem Seeweg, sollen Güter zwischen Rotterdam und Genua ohne Rücksicht auf die Rheintalbevölkerung und unter Ausblendung aller medizinischen Gutachten über die 150 Jahre alte Trasse transportiert werden. Mit hochbetagter, zwischen 40 und 70 Jahre alter Technik, die nicht nur Lärm, sondern auch unbändige Erschütterungen, Feinstaub und CO2 durch Dieselloks produziert.

Immer noch beruft man sich auf eine Ausnahmeregelung im inzwischen 35 Jahre alten Bundesimmissionsschutzgesetz sowie auf fehlende Regelungen und Verordnungen in Sachen Erschütterungen, die dem Bund und der Bahn das Recht geben sollen, sich über die Grundrechte der Menschen hinwegzusetzen. Immer noch wird Bahnlärm beschönigt, und sowohl die Lärmermittlung wie die Lärmbewertung sind wie selbst gemachte Betten, die man sich so herrichtet, wie es sich am besten darin liegt. Dies kann bei allem Verständnis für wirtschaftliche Zwänge und Druck durch Lobbyisten von den Volksvertretern nicht mehr geduldet werden, weil es nicht mehr im Interesse unseres Landes liegt.

Für das Rheintal geht es um das blanke Überleben. Sollten hier nicht kurzfristig in 2009 zukunftssichernde Beschlüsse erfolgen, droht nicht nur der wirtschaftliche Untergang des Rheintals, sondern seine Entvölkerung und sein Zerfall zu einem Frachtkanal des „Eisernen Rheins“. Vertreter der UNESCO sprechen inzwischen von der Gefährdung des Welterbestatus.
Wir bitten Sie um Ihr Verständnis und Ihre Hilfe in dieser für das Rheintal überlebenswichtigen Frage!


Bürgernetzwerk Pro Rheintal


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