- Sofortmaßnahmen
- Schienenstegdämpfer
- Schienen-Konditionierer
- Schienenschleifen
- Schienenstegabschirmung
- Einhausungen/Wände
- Fahrzeugtechnik
- Radschallabsorber
- Masch. Tunnelvortrieb
- Leise Drehgestelle
- Lärmschutzwände
- Lärmmonitoring
HIER MITMACHEN
Einhausungen und Lärmschutzsysteme –
Hochwirksame Lärmschlucktechnologie in Verbindung mit attraktivem Design
Wolfgang Brunbauer, Inhaber der Firma CALMA-TEC im österreichischen Mödling, hat in mehr als zehn Jahren intensiver Forschung patentierte High-Tech-Lärmschutzlösungen entwickelt, die höchste Ansprüche an Funktion und Design erfüllen. Dabei setzt der Architekt und Diplom-Ingenieur auf PE-Flüsterschaum in Kombination mit stranggepressten Aluminiumprofilen, die ihm ursprünglich ein befreundeter Schiffsbauer zum Bau von Dächern und Wänden empfohlen hatte. Den ambitionierten Stadtplaner störten die hässlichen Lärmschutz-wände an Autobahnen und Eisenbahnlinien, die obendrein nur wenig Wirkung zeigten, weshalb er sich damals intensiv mit der Lärmphysik und -forschung auseinandersetzte.
Im Interview erläutert Dipl.-Ing. Wolfgang Brunbauer die Anwendung von stranggepresstem Aluminium und neuer Absorbertechnologie beim Lärmschutz
Warum Aluminium?
Aluminium ist ein schönes, werthaltiges, leichtes und gut formbares Medium, um den statischen und dynamischen Lasten von Lärmschutzwänden zu entsprechen. Aluminium ist hart im Nehmen, frei von Korrosion, besitzt eine elegante Optik und ist mit geringem Energieaufwand recyclebar. Im Hinblick auf die hohen technischen und operativen Anforderungen ist Aluminium allen möglichen Materialien überlegen, wie sich in mehr als zehn Jahren Entwicklungszeit herausstellte.
Woraus besteht der Absorber?
Im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts haben wir nach Materialien gesucht und sind auf den PE (Polyethylen)-Flüsterschaum gestoßen. Daraus haben wir einen eigenen reflexionsfreien Absorber mit großer Oberfläche entwickelt, der sich je nach Bedarf und Größenanforderung in Form schneiden lässt. Das Material ist selbststehend, trotzt dauerhaft den klimatischen Bedingungen wie Frost, UV-Strahlung, Regen, bindet Feinstaub und ist recyclebar (es wird zerschrotet und kann erneut granuliert werden).
Wie unterscheidet sich eine CALMA-TEC Lärmschluckwand von einer herkömmlichen Lärmschutzwand?
Erstens durch die Null-Echo-Eigenschaft der Wand aufgrund der innovativen Absorberausstattung. Zweitens durch die Leichtbauweise mit Systemhöhen von 25-cm-Elementen (das entspricht ca. 35 kg/5 m). Drittens schnappen die Elemente ineinander ein und bilden somit eine dichte, geradezu homogene Wand. Hinzu kommt, dass der PIN Lärmspoiler®, der als Beugekantenaufsatz den oberen Abschluss der CALMA-TEC Lärmschutzwand bildet, dank seiner besonderen akustisch wirksamen Form die Schirmwirkung um etwa 3 dB erhöht. Mit der Lärmschluckwand ergeben sich Effekte von -12 bis zu -18 dB. Schließlich sind CALMA-TEC Wände in Design und Optik für die Urbanität im 21. Jahrhundert entwickelt worden: auch sphärische Formen sind möglich.
Wovon ist die Wirksamkeit einer Lärmschutzwand abhängig?
Grundsätzlich gilt: je höher, desto besser die Schirmwirkung. Im Preis-Leistungsverhältnis ist eine Wand im Bahnbau von 2 m Höhe ideal, d. h. Unterkante Waggonfenster. Wird sie höher, geht die Sicht aus dem Fenster verloren, das Landschaftsbild leidet, die Systemkosten steigen progressiv. Will man also an Höhe sparen, gibt es folgende Optionen:
Zum einen maximale Absorption. Hier ändert sich etwas bei den Normen. Zukünftig (voraussichtlich ab Ende 2015) werden in-situ-Werte (nach CEN 1793-5) von Lärmschutzprodukten gefordert. Bisher waren es Laborwerte (nach EN1793-1), die sich als wirklichkeitsfremd erwiesen haben. In Zukunft ist Wirkungswahrheit gefragt. Diese lässt sich gemäß CEN 1793-5 jederzeit und ohne großen Aufwand an eingebauten Wänden messen. Zum anderen liegt das Erfolgsgeheimnis in der Physik der Beugekante, an der CALMA-TEC seit Jahren forscht, und deshalb den PIN Lärmspoiler® entwickelt und patentiert hat: Tellerförmige Absorber Scheiben (PIN) aus PE-Schaum auf einem Aluprofil bilden den oberen Abschluss einer Lärschutzwand. Auch bestehende Wände können, meist ohne zusätzliche Fundamente, nachgerüstet werden.
Und was bringt das den Anliegern?
Durch Nachrüstung mit dem PIN Lärmspoiler® erreichen wir auf einer 2 m hohen Wand eine bis zu 30-prozentige Verbesserung der Lärmabsorption. Das entspricht einer Halbierung des Verkehrsaufkommens. Daraus resultieren niedrigere Bauhöhen und damit insgesamt vergleichsweise niedrigere Kosten. Es können z. B. auch Tunnelwandungen mit transparenten Elementen gebaut werden, die freie Sicht auf die Landschaft ermöglichen.
Wo kommen die CALMA-TEC Lärmschluckwände zum Einsatz?
Unsere Lärmschluckwände und der PIN Lärmspoiler® sind vom Eisenbahnbundesamt für alle Eisenbahnstrecken in Deutschland zugelassen. Bisher wurden Wände und Lärmspoiler realisiert in Deutschland, Österreich, Schweiz, Un- garn, an Bahngleisen und Autobahnen sowie bei Industrieanlagen und im kommunalen Bereich.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.calma-tec.com