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Radschall- und Radkappenabsorber
  
Seit bereits 30 Jahren rüstet die Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH (BVV) Räder für Hochgeschwindigkeitszüge, Lokomotiven, S-Bahnen, U-Bahnen und Straßenbahnen mit speziell entwickelten Radschallabsorbern aus, welche die Schwingbewegung der Räder gezielt bedämpfen. Nahe am Entstehungsort des vom Rad abgestrahlten Luftschalls werden die Absorber am Radkranz der Räder montiert, um dort die Schwingungsenergie unmittelbar in Wärme umzusetzen. Je nach Ausführung der Absorber und der Montageanordung kann entweder das Rollgeräusch oder das hochfrequente Kurvenkreischgeräusch bedämpft werden. Das Rollgeräusch schnell fahrender Züge kann mit dieser Technik um bis zu 8 dB (A) reduziert werden. Das entspricht einer wahrgenommenen Lärmminderung um den Faktor 9.
  
Gütertransporte auf der Bahn sind ökologisch sinnvoll, aber nach dem  Empfinden der Anwohner an den Trassen zu laut. Eine Bedämpfung der Räder  analog zu den Hochgeschwindigkeitszügen ist wegen der starken Erwärmung  der Güterwagenräder beim Bremsen nicht möglich. Der Luftschall aus dem  Rad-Schiene-Kontakt zwischen 1.000 und 3.000 Hz kann jedoch auch hier  wirksam bedämpft werden. Radkappen-Absorber aus der Entwicklung  BVV/RAFIL (EU-Patent angemeldet), die auf der Innen- und Außenseite des  Rades montiert sind, dämpfen die Schwingungen des Radkranzes der  Güterwagenräder. 
Ein speziell konstruiertes und in Form gebrachtes  Verbundmaterial  gestattet sowohl eine einfache Montage an den  tiefgewölbten Original Ilsenburger Leichtvollrädern der vorhandenen  bewährten Bauarten bis 25 t Radsatzlast als auch die entsprechende  Einhaltung der Vorschriften für die Sicherheit der Bauteile des  Radsatzes durch visuelle Befundungen. Die Ankopplung der auf der Nabe  montierten Radkappen-Absorber an den Steg erfolgt im Bereich des  Radkranzes durch hitzeresistente Reibelemente, über die die  Schwingungsenergie auf den Absorber übertragen wird. Messfahrten mit  ersten Labormustern auf dem Versuchsring in Velim haben eine Reduzierung  des Luftschalls gegenüber dem Referenzfahrzeug von 2,8 dB (A) ergeben.  Ziel der Entwicklung ist eine Luftschallreduzierung von 3,5 – 4 dB (A). 
Die  Radkappen-Absorber sind ein wirtschaftlich interessanter Beitrag zur  Minderung der Kosten für die Aufwendungen der  Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Abgeltung der lärmabhängigen  Trassenpreise und der Einhaltung der Anforderungen an die TSI Noise.
  
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Schalldruckpegel der Abstrahlung
Die  Grafiken zeigen eine Schallintensitätsmessung jeweils an einem Rad mit  und ohne Radkappenabsorber. Dies sind Messungen der Schallintensität an  Rasterpunkten vor dem Rad. Die Pegel sind farbig dargestellt und ergeben  einen optischen Eindruck, an welchen Radpositionen bei einer bestimmten  Frequenz Schall abgestrahlt wird.
Die  Grafiken stellen die Schallabstrahlung bei der Eigenfrequenz 924 Hz  dar. Hier tritt eine Schwingungsmode mit drei Kontenlinien auf, die beim  gedämpften Rad deutlich niedrigere Pegel aufweist.
Weitere Informationen:
www.bochumer-verein.de


