Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

IBK-Kompendium

Kompendium-2012-2-Korr 16.02.2012 9:04 Uhr Seite 17 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K Fazit Als Fazit bleibt festzuhalten, dass schon bei ge- ringen Lärmpegeln, somit auch bei Menschen, die relativ weit von den Gleiskörpern entfernt woh- nen, die permanenten und vor allem nächtlichen Störungen durch Bahnlärm zu massiven gesund- heitlichen Beeinträchtigungen führen. Als unzu- mutbar und nach dem Grundrecht unzulässig sind in der Dauerbelästigung an Bahnlinien Lärmwerte oberhalb von Lmax 75 dB(A) anzusehen. Der Schallpegel eines Güterzugs liegt bei mehr als 90 dB(A) (Vorbeifahrpegel). Bei diesen Lautstärken besteht höchste Gefahr für die Gesundheit! Wenn diese Werte regelmäßig überschritten werden (z. B. im Rheintal), sind sofortige Maßnahmen wie Nachtfahrverbote und Tempolimits erforderlich, um die Menschen entsprechend dem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit zu schützen. Die genannten Einflussfaktoren sind also keine notwen- dige Voraussetzung, um Schall zu gesundheits- schädigendem Lärm zu machen, sondern lediglich Verstärker, die auch geringe Lärmpegel gefährlich werden lassen. Schallparameter Es handelt sich dabei um die physi- kalischen Eigenschaften, wie z. B. Schalldruckpegel, Impulshaltigkeit, Dauer, Häufigkeit und Frequenz. Schallenergie von hoher Intensität und Dauer schadet ebenso wie häufige, sich wiederholende Schallereignisse. Beides ist heute an Bahnlinien der Fall. Tätigkeit und Situation Arbeitsmedizinische Untersuchun- gen (Ising/Sust/ Rebentisch) weisen darauf hin, dass je komplexer die Aufgaben, denen die Menschen ausgesetzt sind, desto eher wird durch Lärm Stress ausgelöst. Bedrohliche Botschaften Das Ohr ist durchaus in der Lage, die den Lärm verursachenden Defekte von Rad und Schiene als Bedrohung zu empfinden. Die Frequenzen signalisieren, dass da etwas „nicht ganz rund läuft“, das zur Gefahr werden kann. Insbesondere wenn man sich die gefährlichen und teilweise explosiven Güter vorstellt, wird der Lärm uralter Waggons und Räder zum Albtraum. Ort und Zeitpunkt Bei Nacht und in Schlafzimmern sollte Lärm absolut vermieden wer- den. Lärm wird dort zu einem ech- ten Gesundheitskiller, weil er die Regeneration durch Schlaf verhin- dert. Wissenschaftler wie Griefahn haben festgestellt, dass Schienenlärm am häufigsten zu Aufweckreaktionen führt. Der Abbau von Stresshormonen wird dadurch ins Gegenteil verkehrt und die Tiefschlaf- phasen unterbrochen, mit dramatischen Folgen. Wer Menschen am gesunden und erholsamen Nacht- schlaf hindert, foltert sie. Bahnlärm darf kein Folter- instrument sein! Die Kurve zeigt den ungestörten Cortisolabbau über einen 24-h-Zeitraum. Nächtliche Güterzüge pushen den Wert da auf Höchstniveau. 0h 4h 8h 12h 16h 20h 24h 0 10 20 Cortisol(g/dl) Tageszeit

Pages