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IBK-Kompendium

Kompendium-2012-2-Korr 16.02.2012 9:05 Uhr Seite 65 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K Der Lautstärkeverlauf (rote Linie = unverbindliches Beispiel) macht den Lärm mehr oder weniger aggressiv und schädigend. Bahnlärm ist hier kaum zu übertreffen. Der Lautstärkeverlauf Lärm wird vor allem dann als störend empfunden, wenn Schallpegel tagsüber auf mehr als 55 dB(A) und nachts mehr als 45 dB(A) (außen, vor dem Fenster gemessen) ansteigen. Hinzu kommt, dass starke Veränderungen, plötzliche Pegelanstiege oder impulsartige Inhalte den Lärmstress erhöhen. Lärm, der in unregelmäßigen Abständen und dann plötzlich und sehr laut auftritt wie an Bahnstrecken, gilt als besonders aggressiv. Ton oder Geräuschinhalt (Frequenzen/Obertöne) Ein sensibles Warnsystem wie das Ohr, das über Jahrtausende seine Fähigkeiten weiterentwickelt und angepasst hat, muss das leise Knistern des Feuers als ebenso dramatisch bewerten wie das laute Getrampel einer herantrabenden Büffelherde. Stress hat eine evolutive Wirkung, die Gene verändern kann. Der „Klang“ eines Geräusches beinhaltet für uns eine Botschaft. Dies können Botschaften sein, die seit Generationen fest in unserem Stammhirn verwurzelt sind und die den Körper zu autonomen (vegetativen) Reaktionen veranlassen. Es können auch Botschaften sein, die uns bewusst beeinträchtigen und ärgern, denn Lärm ist für uns immer eine Störung. Erschütterungen und Sekundärschall Schienenlärm entsteht vordringlich durch defekte Räder und Schienen sowie durch aerodynamische Geräusche. Es kommt nicht nur zu Lärm, sondern auch zu Erschütterungen, die sich bis in die Häuser fortsetzen und die Wände wackeln lassen. Darüber hinaus erzeugen Körperschallwellen Sekundär- schall, wenn die Erschütterungen Decken und Wände zum Schwingen bringen oder sich ein spür- barer Druck auf die Ohren legt, ausgelöst durch niederfrequente Schwingungen. 150 kleine Erdbeben pro Nacht sind am Mittelrhein und im Rheingau keine Seltenheit. Da helfen weder Lärmwände noch Schallschutzfenster, denn Erschütterungen bringen Decken und Wände zum Schwingen und lassen die Gläser im Schrank klirren. Das ist Stress, der wahnsinnig macht! Erschütterungen ins Knochenmark, wo sie über das vegetative System im Extremfall Flucht, Verharrungs- und Aggressionszustände auslösen.

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