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IBK-Kompendium

Kompendium-2012-2-Korr 16.02.2012 9:04 Uhr Seite 33 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K Der Weg per Schiff außen um Europa herum ist zu lang- sam und die Häfen in Südeuropa stoßen an ihre Kapazitäts- grenzen. Außerdem kommen immer mehr Schiffe aus Asien über das Arktische Meer. Deshalb sollen Güterver- kehrskorridore entstehen, vierspurig, mit 24-Stunden- Betrieb – das bedeutet Lärm ohne Ende! Die Globalisierung, die Öffnung nach Osten sowie die Europäisierung haben zu einer dramatischen Steigerung des Schienengüterverkehrs geführt. Diese Entwicklung soll jetzt durch sogenannte Korridore noch einmal forciert werden. Die Mittel- meerhäfen können die Frachten aus Asien nicht mehr aufnehmen und da die Arktis inzwischen fast ganzjährig schiffbar ist, werden immer mehr Waren über die Nordseehäfen angelandet. Entsprechend verfrachtet man immer mehr Güter von Rotterdam, Amsterdam, Hamburg oder Bremerhaven per Zug in Richtung Süden. Das geht vier Tage schneller als mit dem Schiff außen um das europäische Festland herum. Dies führt zu einem nicht mehr abreißenden Warenstrom auf der Schiene, in dessen Nähe Menschen bei den derzeitigen tech- nischen Standards nicht mehr leben können. Die Schweiz und auch die Niederlande haben voll- kommen neue und lärmgeschützte Trassen und Tunnel gebaut. Die niederländische Regierung hat hierfür 5 Mrd. Euro investiert. Die Schweiz sogar 20 Mrd. Schweizer Franken, mit denen sie u. a. den Lötschberg- und Gotthardtunnel gebaut hat, um die Alpen auf Basisniveau zu unterqueren. Dadurch können erheblich mehr sowie längere und schwerere Züge die Alpen passieren. Auf deutscher Seite soll der Güterverkehrskorridor am Hoch- und Oberrhein vierspurig ausgebaut werden und am Niederrhein plant man, ein drittes Die Güterverkehre stehen auf dem Abstellgleis, weil Milliardeninvestitionen in ICE-Trassen und -Bahnhöfe den Aufbau einer leistungsfähigen europäischen Infrastruktur verhindern. Steigende Lärmbelastung entlang von Bahnstrecken Gleis als Anschluss an die Betuwe-Route zu ver- legen. Auch dabei will man weiter Güterverkehr durch die Städte und Dörfer führen und sich an einer völlig überholten Lärmgesetzgebung schadlos halten. Am Mittelrhein, der bereits über vier Gleise verfügt, soll alles beim Alten bleiben – also Tag und Nacht Lärm, ohne dass die Menschen auch nur den geringsten Anspruch auf Lärmschutz hätten. Mit dem Ausbau der Tunnel in der Schweiz und einer vierspurigen Streckenführung am Ober- und Hochrhein droht dem Rheintal der Lärm-Kollaps: Der künftige Eisenbahnverkehr wird noch intensiver und lauter werden: » Die Güterzüge werden zahlreicher » Die Zuglängen bis zu 1,5 Kilometer lang » Die Abstände zwischen den Zügen auf 2 Minuten verkürzt Das bedeutet bei vier parallelen Schienensträngen Lärm und Erschütterungen ohne Pause, auch nachts, an Wochenenden und an Feiertagen! Amsterdam Hamburg London Köln Frankfurt MannheimParis Genua Mailand Wien Berlin Zürich Rom Prag

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