Kompendium-2012-2-Korr 17.02.2012 10:45 Uhr Seite 30 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K SITUATION Ausbau der Zuführung zur Betuwe-Route Von Hoch-Elten aus ist der Blick in das Rheintal zu einem besonderen Tourismusmagnet des rechten Niederrheins geworden. Bei guter Wetterlage kann man von hier den Niederrhein mit dem bloßen Auge auf eine Weite von bis zu 60 Kilometer erkun- den. Leider trügt diese Idylle. Schon jetzt wird der Niederrhein vom Güterzuglärm, besonders in den Nachtstunden, gequält. Die Verlärmung kann sich in der Ebene ungehindert nach allen Seiten aus- breiten. Städte und Gemeinden am rechten Nieder- rhein werden durchtrennt, der extremen Verlär- mung und Gefahren folgen ebenfalls extreme Wert- verluste der Immobilien. Eine Besserung scheint in weite Ferne zu rücken, denn die Anbindung an die niederländische Betuwe-Route soll durch ein weiteres Gleis ausgebaut werden. Von Rotterdam, Amsterdam, Antwerpen und Zeebrügge sollen dann pausenlos Güterzüge Richtung Süden und zurück rollen, mitten durch die Städte und Gemein- den am Niederrhein. Wer kann, entzieht sich dem Güterzugterror durch einen Standortwechsel. Durch immer mehr, längere, schwerere, lautere und schnellere Güterzüge wird der schöne rechte Niederrhein durchtrennt, verlärmt und gefährdet. Eine ganze Region wird sich negativ verändern, ein Stück Heimat geht verloren. NIEDERRHEIN Steigender Verkehr, mangelnder Lärmschutz Auf Bremen, Bremerhaven und Oldenburg kommen Probleme mit dem wachsenden Bahnlärm zu. Schon heute zieht die Bahn in Bremen eine Schnei- se mitten durch die Stadt. Anwohner klagen über Lärm und Erschütterungen, die trotz erster Sanie- rungsmaßnahmen der Bahn erheblich sind. In Bremen ist dadurch die Wohnqualität enorm herab- gesetzt, städtebauliche Perspektiven werden zunichte gemacht. Der gesamte Schienenhinter- landverkehr aus den Häfen Bremen, Bremerhaven, Brake, Nordenham und Wilhelmshaven führt mitten durch Bremen! Durch den Ausbau des Jade-Weser- Ports und rasant wachsendes Verkehrsaufkommen in Bremerhaven soll sich der Güterverkehr nachts verdoppeln, in Oldenburg gar verzehnfachen. Bre- men und Bremerhaven sind Handels- und Hafen- städte, jedoch steht nirgendwo geschrieben, dass man deshalb diesen unerträglichen Lärm in Kauf nehmen muss! In Bremerhaven selbst wird die Hafenbahn ausgebaut, aber der Lärmschutz für die Bürger auf Sparflamme gefahren. Oldenburg drohen durch den Ausbau des Jade-Weser-Ports ganz neue Lärmbelastungen. An die sogar schriftlich erfolgten Zusagen auf Lärmschutz, die den An- wohnern 2007 zu Beginn des Ausbaus gemacht wurden, will sich heute keiner mehr erinnern! NORDDEUTSCHLAND