Kompendium-2012-2-Korr 16.02.2012 9:04 Uhr Seite 19 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K nicht gleich Lärm. Das Quietschen von Schienen wird von Personen als belastender empfunden als die Geräusche einer Straße. Daher stresst Schienen- lärm mehr“. Der Stress führt zu Bluthochdruck und Folgen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen. Bahnlärm zerstört Regionen Die Auswirkungen des Schienengüterverkehrs lassen sich am offenkundigsten in den Regionen selbst erkennen. Dort wo früher die Bahn Leben und Verbindung brachte, bringt sie heute Verwüs- tung und Abkoppelung von der Welt. Die schnellen Züge fahren nur noch durch die Metropolen, während den ländlichen Regionen die nächtlichen Güterzüge bleiben und damit der Lärm, den sie verursachen. Lärm beherrscht dort das gesamte Leben, indem er Regeneration und Erholung ebenso einschränkt wie Konzentration und Kommunikation. Die Men- schen werden krank und die Region mit ihnen. Es ist, wie immer bei Lärm, ein schleichender Prozess, der von den Betroffenen oft erst nach Jahren und Jahrzehnten so richtig wahrgenommen wird, weil man zum Beispiel plötzlich feststellt: „Bei uns sieht es immer noch so aus wie in den 70er Jahren.“ Es fehlt halt an Investitionen, viele jüngere Men- schen sind weggezogen, Firmen haben die Region ganz verlassen. In Urlaubsregionen ist der Über- Maßstäben nicht mehr entspricht. Der Lärm selbst wird von den Betroffenen akustisch und kognitiv als äußerst bedrohlich wahrgenommen. Die Geräusche signalisieren diese Rad-Defekte als Droh-Botschaft, die Menschen Angst macht. Bahnlärm schlimmer als Straßenlärm In staatlichen Veröffentlichungen heißt es immer wieder, dass nur etwa 20 % der Bundesbürger von Schienenlärm betroffen seien, während es beim Auto 66 % seien. Diese Form der Darstellung verheimlicht jedoch, dass das Straßennetz mit 237.000 km sieben Mal so lang ist wie das Schie- nennetz mit 34.000 km. Setzt man diese Werte ins Verhältnis, dann sind pro Straßenkilometer 207 Menschen, und pro Schienenkilometer 482 Menschen betroffen. Lärm ist nicht gleich Lärm Die Güterbahn-Lautstärke ist schon nach wenigen Minuten gesundheitsgefährdend. Der Grund ist laut den Experten einfach zu erklären: „Lärm ist Schäden und Störungen durch Bahnlärm » Konzentrationsstörungen » Arbeits- und Lernbehinderungen » Kommunikationsstörungen und schreckhafte Reaktionen » Erschütterungen und Sekundärschall heftig- ster Art verursachen z. B. Risse in den Wänden, Absplitterungen von Glasbausteinen » Heftige Aufweckreaktionen und Angstzustände » Aurale Schäden durch Luftschall oberhalb 85 dB(A) » Aufenthalt im Freien kaum noch möglich Regionaler Stillstand durch Lärm